Ein Haus mit drei Wohnungen, in der zwei Generationen der Familie Peter leben, sowie eine Scheune bzw. Stallungen, die landwirtschaftlich genutzt werden, hängen zusammen an einem Stromkreis. Er ist mit einer Photovoltaik-(PV-)Anlage und einem Stromspeicher des Typs Pacadu Flex der ASD Automatic Storage Device GmbH ausgestattet. Angeschlossen daran ist zudem eine Brauchwasser-Heizvorrichtung, die jedoch nur dann mit PV-Strom heizt, wenn der Speicher voll ist und der Solarstrom nicht anderweitig abgerufen und verbraucht wird. Im Winter wird das Brauchwasser des Anwesens deshalb mit einer Hackschnitzel-Heizung erwärmt. Das Energiemanagement ist so eingerichtet, dass die Autarkie maximiert wird, also der Anteil des Solarstroms, den die Familie Peter selbst verbraucht. Eine Einspeisung ins öffentliche Netz erfolgt erst dann, wenn weniger verbraucht als produziert wird und gleichzeitig sowohl der Stromspeicher voll als auch das Brauchwasser auf Maximaltemperatur ist. So konnte innerhalb der ersten einjährigen Abrechnungsperiode ein Überschuss erwirtschaftet werden. „Wir haben unterm Strich knapp 20 Franken herausbekommen“, erzählt Fredi Peter. „Das heißt: Wir produzieren in der Sommerzeit so viel Energie, dass wir die Kosten für den Strom, den wir im Winter vom öffentlichen Netz abnehmen müssen, mehr als vollständig ausgleichen können.“
EIGENVERBRAUCH ERHÖHEN? STROMSPEICHER ANSCHAFFEN!
Die Idee zu einer PV-Anlage wurde im Jahr 2015 geboren, als Fredi Peter ein E-Auto anschaffte, das er gern mit eigenem Strom betanken wollte. Gemeinsam mit Solarinstallateur Rudolf Pfeiffer von der Firma Solarbuur aus Steg im Tösstal besuchte er damals die Fachmesse Intersolar in München. Dort wählten sie den Pacadu-gesteuerten Speicher aus. Die Einspeisevergütung sei in der Schweiz unterschiedlich hoch und regional bzw. kantonal sehr verschieden, deshalb müsse jeder Einzelfall durchgerechnet werden, erklärt Pfeiffer: „Grundsätzlich ist jedoch bei Installation einer PV-Anlage immer öfter zu empfehlen, den größten Teil des Stroms selbst zu verbrauchen – speziell, wenn es nur noch Einmalvergütungen gibt. Und da ist ein Stromspeicher mehr als nützlich.“ Der Pacadu Flex, der bei Familie Peter installiert ist, wurde eigens für diesen Aufstellungsort und den Einsatzzweck dimensioniert. Er verfügt über eine Leistung von 9 kW, eine Kapazität von 28,8 kWh und hat eine Notstromfunktion. Letztere bietet bei einem Stromausfall zwar keinen vollwertigen Netzersatz, hält aber eine gewisse Kapazität zum Abruf bereit – selbst wenn die PV-Anlage gerade keinen Strom erzeugt. Pfeiffer hatte unter anderem zu einem Speicher des Herstellers ASD geraten, weil die Zellen einzeln angesteuert sind, was einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb sicherstellt. Wenn beispielsweise eine einzelne Batteriezelle an Leistung verlieren oder ausfallen sollte, beeinflusst das nicht die Leistungsfähigkeit der übrigen Zellen des Speichers.
ZWEITER STROMSPEICHER; NEUE ANFORDERUNG
Für einen Neubau, der im Jahr 2018 errichtet wurde und zwei Wohnungen sowie einen älteren Teil des Hauses umfasst, schaffte die Familie Peter einen ähnlich großen Speicher an; der Pacadu Flex hat im Oktober 2018 den Betrieb aufgenommen. Was die Autarkie-Bilanz angeht, erwartet Fredi Peter ein ähnliches Ergebnis, wie es das erste Energiesystem geliefert hat. Eine neue Herausforderung ist die im Rahmen des Neubaus installierte Wärmepumpe, die über eine frei programmierbare Steuerung verfügt. Sie soll vor allem dann laufen, wenn sie mit eigenem Strom betrieben werden kann. Auch dafür muss ein geeignetes Energiemanagement aufgesetzt werden, das den Strom entsprechend lenkt. Mit der guten Erfahrung, die er mit dem ersten Energiesystem gemacht hat, ist Fredi Peter auf das Ergebnis gespannt. Aber er ist sich sicher, dass es so reibungslos klappen wird, wie beim ersten Speicher.
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